Der vierte Advent: Bug-Busting

Nach einer Woche schlafloser Nächte, in denen Euch einzig die Frage umgetrieben hat, welche Katstrophen sich wohl am letzten Sonntag vor Weihnachten im Hause aktuelle ereignet haben, hier nun die letzte Folge unserer launigen Adventsreihe O Du Fröhliche. An diesem Wochenende habe ich es nicht nur geschafft, fünf Weihnachtspäckchen rechtzeitig zur Deutschen Post und ihren Rentieren zu schleppen sowie letzte Geschenke zu besorgen, nein, ich war auch auf einem sehr geilen Konzert, Frühstücken mit Ma Baker, habe mit Robbie (Williams) geputzt und geduscht sowie mit Fanta und einem gepflegten Gläschen Sherry die dritte Staffel Sex and the City genossen. Eine Erfolgsgeschichte. Diesmal ungelogen!

Läuse an der Badwand

Entlausungsratgeber für Mütter. Quelle: Wikipedia/Fæ, Lizenz: CC BY

Aber das Leben wäre natürlich nicht das Leben, wenn es nicht selbst am harmonischsten Vorweihnachtswochenende einen Knaller auf Lager hätte. Da sitze ich also Samstagabend gemütlich mit Fanta auf dem Sofa, trinke Sherry und schaue Carrie und ihren Freundinnen beim Sex in der City zu, da meint Fanta: „Wir haben Läuse.“ „Wir“ sind in dem Fall Fanta und ihre drei Kinder, Mulle, Rulle und Wulle, „Läuse“ dagegen ekelhafte Mistviecher, die ihre Eier auf anderer Leute Köpfe ablegen, und es ist eine Drecksarbeit, sie wieder loszuwerden. Man muss nicht nur Betten abziehen und tonnenweise Wäsche waschen, sämtliche Stofftiere und andere Textilien eintüten und tagelang tiefgefrieren, man muss vor allem auch die befallenen Köpfe einer stinkigen und giftigen Entlausungskur unterziehen. Das erfordert Zeit, Geduld und Nerven, der Tag ist gelaufen.

Am nächsten Tag, es ist – natürlich – der vierte Advent, rückt das Sondereinsatzkommando Bug Busters den Parasiten mit Chemikalien zu Leibe, deren Geruch uns sofort in einen kollektiven Vollrausch versetzt. Wir kämmen riesige Läuse aus den Haaren, die wir mit Tesafilm fixieren und zu Forschungszwecken an die strahlend weißen Badezimmerkacheln kleben, da kommen sie auch besonders gut zur Geltung, und wir kämmen Nissen aus den Haaren, die dort von den Läuseeltern mit Superläusespezialkleber derart liebevoll befestigt wurden, dass sie ohne Not eine Atomkatastrophe überstehen würden, ohne abzufallen. Das Ergebnis: Bei Mulle zählen wir 55 Tierchen, bei Fanta 32, bei Rulle lediglich eine Nisse, bei Wulle gar nichts, er hat verloren, aber es stört ihn nicht sonderlich. Als eine Nachbarin klingelt, um einen festlichen Eisstern mit Kerze vorbeizubringen, wird sie an der Tür von Mulle und Rulle abgefangen: „Wir haben ganz viele Läuse an die Wand im Bad geklebt! Willst Du sie mal sehen?“ Mich juckt es auch schon überall.

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